Der Westen im 21. Jahrhundert – Entwicklungsländer
In der Debatte darüber, wie die Beziehung zwischen dem alten Westen – Europa – und dem neuen Westen – USA, Kanada, Australien und Neuseeland – im 21. Jahrhundert aussehen wird, sehen es viele als gesichert an, dass große Teile Europas an den Islam fallen werden und dass viele einheimische Europäer in den neuen Westen fliehen und sich dort niederlassen werden. Es gibt jedoch auch ein anderes theoretisch mögliches Szenario, das nur sehr wenig diskutiert wird. Was, wenn das Gegenteil passiert?
Schon heute fliehen Europäer in diese Nationen, aber ich glaube, sie werden, wenn sie erst einmal dort sind, entdecken, dass die Probleme, vor denen sie geflohen sind, in ihren neuen Heimatländern schon da sind. Manche davon sind dort sogar noch schlimmer, insbesondere, da viele der Fliehenden weiß sind und feststellen werden müssen, dass Weiße in diesen Ländern ein verschwindender Faktor sind und die Feindseligkeit gegenüber Weißen zunimmt.
Ich habe mir vor ein paar Jahren ernsthaft überlegt, in die USA oder in ein anderes englischsprachiges Land auszuwandern. Ich verurteile Europäer, die das tun, nicht, aber für mich persönlich ist das heute eine weniger attraktive Vorstellung als damals. Zuallererst weil ich glaube, dass es in Europa immer noch etwas zu tun gibt, und zweitens weil meiner Ansicht nach die Länder des neuen Westens den Moslems auch nicht kraftvoll widerstehen, ausgenommen vielleicht Australien. Und schlussendlich, weil ich weiß bin, und weil ich, je mehr ich über die Situation in den USA, Kanada und Neuseeland lese, immer weniger das Gefühl habe, dort hinziehen zu wollen. Ehrlich gesagt bin ich mir auch nicht sicher, ob weiß sein in den USA eine Zukunft hat. Vielleicht gibt es gar keinen Grund vom alten Westen in den neuen Westen zu ziehen, weil die meisten unserer Probleme gemeinsame Probleme aller westlichen Nationen sind. Tatsächlich könnte man sogar sagen, dass man den Westen gar nicht so sehr als etwas mit einer gemeinsamen Zivilisation betrachten kann, sondern als etwas mit gemeinsamen Problemen.
Wir sind definitiv Zeugen des Endes der westlichen Weltordnung, wie ich auch schon früher ausgeführt habe. Das bedeutet nicht notwendigerweise das Ende des Westens an sich, obwohl manche Pessimisten auch das glauben. Nach Ansicht des Bloggers Conservative Swede werden Menschen europäischer Herkunft die globalen Juden des 21. Jahrhunderts werden, die in jedes Land ziehen, das ihnen Einlass gewährt, während Deutschland, Italien und Großbritannien von Nigerianern und Kurden bevölkert sind.
Wie sieht also die Zukunft für Menschen wie mich aus? Wenn ich auch politisch nirgendwo dazugehöre, so habe ich doch eine soziale und ethnische Zugehörigkeit . Ja, die Welt wird homogenisiert. Morgen wird die ganze Welt wie die Dritte Welt sein. Menschen wie ich, ethnische Europäer, werden keine Heimat, keine Nation haben. Wir werden wie die Juden als Eliten in den Nationen anderer Leute leben (bevorzugt in nicht-islamischen Nationen). Das ängstigt mich nicht. Die Juden haben über zwei Jahrtausende hinweg so gelebt. Es ist traurig, aber es ist unser Schicksal. Es ist das, worauf die westlichen Christen und Linken hinarbeiten. Es ist das, worauf sie programmiert sind. Es ist das, was sie auch erreichen werden. Ich lasse es ihnen. Als Individuum kann ich nichts daran ändern. Das einzige, was ich tun kann, ist mich darauf vorbereiten. Ein guter Plan ist, lieber als ein ‘Jude’ in einem katholischen/mestizischen Lateinamerika zu leben als in einem islamischen Europa oder auf der sinkenden Titanic Amerika. Vergleichbar dazu erscheint sogar China eine Option zu sein.
Für diese Behauptungen gibt es leider einige Grundlagen. Unsere Linksintellektuellen lieben Entwicklungsländer so sehr, dass sie wollen, dass auch wir in einer neuen Form des aufgewärmten Kommunismus zu Entwicklungsländern werden. Kürzlich habe ich eine Kolumne von Timothy Garton Ash im Al-Guardian gelesen, der die Europäische Union liebt und Brasilien als Modell der Zukunft preist, wo wir alle zu einer Rasse, der menschlichen Rasse, verschmolzen leben. Multinationale Konzerne möchten Grenzen niederreißen, um eine einzige große Welt des Kapitals, der Waren und Konsumenten zu schaffen, und ich bin mir sehr sicher, dass einige Mitglieder unserer politischen Eliten neidisch auf die korrupten Plutokraten sind, die viele Drittweltländer regieren.
Ich denke aber immer noch, dass es einen Tick zu pessimistisch ist, sich resigniert in die Unausweichlichkeit dieses Szenarios zu ergeben. Manche Länder werden Widerstand leisten, vielleicht sogar erfolgreichen, und ich bin nicht sicher, dass dabei notwendigerweise die englischsprachigen Ländern vorne mit dabei sind. Es ist in Teilen der englischsprachigen Blogosphäre üblich geworden, auf den kontinentaleuropäischen Ländern herumzuhacken. Frankreich hat eine führende Rolle bei der Erschaffung der EU, Eurabia und des europäischen Appeasements gegenüber den Arabern gespielt , und es geschieht ihnen recht, wenn deswegen auf ihnen rumgehackt wird. Wenn man sich aber die multikulturelle Ideologie genau ansieht, wie ich es schon seit einiger Zeit mache, wird man entdecken, dass sie nicht von Frankreich ausging, wo das Ideal niemals der Multikulturalismus sondern die Assimilation aller Gruppen in die säkulare französische Republik war. Nicht dass diese Alternative sich als praktikabler erwiesen hätte.
Ganz im Gegenteil haben Schreiber wie Paul Gottfried überzeugend dargelegt, dass der Multikulturalismus und die Identitätspolitik, die heutzutage den Körper dessen auffressen, was einmal die westliche Zivilisation war, von den englischsprachigen Ländern ausging, insbesondere von den USA. Das ergibt Sinn, wenn man erst einmal erkannt hat, dass fürwahr die Anglosphäre den Westen in die Selbstzerstörung führt. Kanada ist ein Multikulti-Sammelbecken und Neuseeland auch. Großbritannien und dabei ganz besonders England, die Wiege der Anglosphäre, ist eines der schlimmsten – manche sagen sogar das allerschlimmste – Land in Westeuropa, was nur Australien und einige Teile der USA als Widerständler gegen den Niedergang übrig lässt. Ehrlich gesagt wäre ich nicht überrascht, zu erleben, dass Kanada und Neuseeland noch in diesem Jahrhundert aufhören, erkennbar westlich zu sein und wenn sich die USA in mehrere Länder aufspalten würde, wobei vielleicht eines davon eine vorwiegend weiße Nation wäre, zu der auch Teile von Kanada gehören. Australien hat eine bessere Chance durchzuhalten, aber wir sollten in Erinnerung behalten, dass es eine demographisch verletzliche Nation ist, die geographisch gesehen nichts weiter als ein Anhängsel von Asien ist.
Ich bin nicht sicher, ob der größte Teil Europas schlussendlich an den Islam fallen wird, nicht einmal was Westeuropa angeht. Das schlimmste Szenario ist, dass Moslems mehrere kleine Pakistans oder Kosovos schaffen werden, die sich zum Beispiel von Teilen Frankreichs über Belgien in die Niederlande erstrecken, sowie eines in Teilen Englands und ein weiteres in Südschweden. England scheint manchmal bereits verloren, aber mein Bauchgefühl sagt mir, dass da immer noch Überreste des alten Kampfgeistes sind, was bedeutet, dass sie sich eines Tages dem Kampf stellen werden. Frankreich und Großbritannien stehen heute beide vor der Wahl zwischen Islamisierung und verheerenden Bürgerkriegen. Das könnte ironischerweise zum Aufstieg Deutschlands als vorherrschende europäische Macht führen. Die Deutschen haben auch erhebliche Probleme mit Einwanderung wie es heutzutage so gut wie alle westlichen Länder haben, aber sie sind keineswegs so schlimm wie die der Franzosen und Briten.
Wenn die Anglosphäre in diesem Jahrhundert aufgrund der multikulturellen Ideologie implodiert, die sie selber vorangetrieben und verfochten hat, lässt das für einige Menschen im neuen Westen immer noch die Möglichkeit offen, zurück in die frisch befreiten Nationen des freien Europas zu fliehen. Auf einer globalen Ebene könnte es geschehen, dass die chinesisch-amerikanische Rivalität, die von vielen vorhergesagt wurde, nicht Wirklichkeit wird. Nicht unbedingt weil China nicht stark genug sein wird, um mit den USA zu rivalisieren, sondern weil die USA – oder was auch immer von den USA zu dem Zeitpunkt übrig sein wird – nicht stark genug sein wird, um mit China zu rivalisieren.
Zum Ende möchte ich noch einen Kommentar des Bloglesers Mikhail Paul zitieren:
Ich befinde mich in einer Mischung aus extremem Pessimismus und vorsichtigem Optimismus, was den Westen angeht. Nordamerika und England sind bereits verloren, sowie auch Neuseeland und Teile Skandinaviens – was den Prozess der rassischen Ersetzung angeht ist das inzwischen irreversibel. Aber Teile Europas halten sich, insbesondere Deutschland, Finnland, Dänemark und Island – und Frankreich, Spanien, Portugal und Italien werden (zu meinem Erstaunen) auch durchkommen. Belgien und die Niederlande könnten den einen oder den anderen Weg gehen, scheinen aber inzwischen mehr in die selbstbewahrende Richtung Finnlands und Deutschlands zu tendieren als in die der politisch korrekten Selbstzerstörung von Nordamerika und England. Ein unabhängiges Schottland oder Wales könnten sich noch dazu gesellen und Irland auch – keltische Sprachen wie irisches Gälisch, Walisisch oder schottisches Gälisch, die heute alle fast ausgestorben sind, werden wahrscheinlich wieder aufleben, weil das alles sein wird, was von Großbritannien als westlicher Nation übrig bleibt. Zumindest leben wir in interessanten Zeiten.
Das tun wir sicher. Was auch immer das Endergebnis dieses Prozesses sein wird, in dem Iraker nach Schweden ziehen, Schweden nach Lateinamerika, Chinesen nach Großbritannien, Briten nach Australien, Türken nach Deutschland und Deutsche in die USA, es wird für eine lange Zeit in der Zukunft zwangsläufig unruhig sein. Vielleicht sollte ich irgendwo hinziehen und das ganze Durcheinander aus der Distanz beobachten, irgendwohin, wohin mir die Massen nicht folgen. Wie wäre es mit der Antarktis?
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