Offener Brief an die weisse Rechte

Von Tim Wise, übersetzt von Deep Roots

Das Original An Open Letter to the White Right, On the Occasion of Your Recent, Successful Temper Tantrum erschien am 3. November 2010 bei Daily Kos.

(Anm. d. Ü.: dies ist Teil 4 meiner informellen Reihe „Right from the horse’s mouth“. In Tim Wise Hates White People, wo ich den Link zu diesem Text gefunden habe, schreibt Kevin MacDonald treffend: „Wise’s Kommentare sind eine Pflichtlektüre für jede weiße Person in Amerika. Der Hass ist mit Händen zu greifen. Wir bei TOO [The Occidental Observer] sind beständig auf dem Thema herumgeritten, daß die Weißen von einer feindseligen Elite bedrängt werden und daß wir, wenn wir zu einer Minderheit werden, physisch gefährdet sein werden – genauso wie die ethnischen Russen und Ukrainer erlebten, wie ihre Elite ausradiert und Millionen ihres Volkes von der feindseligen Elite ermordet wurden, die die UdSSR beherrschte (siehe auch Solschenizyns 200 Years Together). Es ist sehr gefährlich für jede Volksgruppe, politische Macht und Kontrolle aufzugeben. Die Macht freiwillig zugunsten ethnischer Gruppen aufzugeben, die einen historischen Groll hegen, ist Wahnsinn.”]

Offener Brief an die weiße Rechte, anläßlich eures kürzlichen erfolgreichen Wutanfalls

Ihr reichen Leute alle, genießt den Champagner, oder was immer ihr für einen ausgefallenen Scheiß-Scotch trinkt.

Und an euch alle ein bißchen weiter unten auf der ökonomischen Skala, genießt euer Pabst Blue Ribbon, oder was immer ihr für eine Scheißbrühe von Bier bevorzugt.

Was immer der Fall sein mag, und was immer eure ökonomische Position ist, wisset dies:

Ihr müßt austrinken.

Und das schnell.

Und stark.

Denn eure Zeit ist begrenzt.

Wirklich verdammt begrenzt.

Feiert also Partys, solange ihr könnt, aber denkt an die zunehmend laute Uhr, die in den Winkeln eures Bewußtseins vor sich hin tickt.

Die Uhr, die euch daran erinnert, wie wenig Zeit euch und den Euren bleibt.

Nicht mehr viel jetzt.

Tick, tack.

Tick, tack.

Tick.

Tack.

Ich weiß, daß ihr euch mit dieser Wahl „euer Land zurückgeholt“ habt – und natürlich habt ihr immer gedacht, daß es für euch da war, denn mit diesem Glauben werden wir Weißen aufgezogen, daß es uns gehört [Frechheit, daß er sich so scheinheilig zu den Weißen zählt, die er verachtet; d. Ü.], und wie kann irgendjemand es wagen, etwas anderes zu sagen – aber ihr irrt euch.

Ihr habt eine kleine Schlacht in einem größeren Krieg gewonnen, dessen Bedeutung ihr nicht im Entferntesten versteht.

Denn es ist nichts auch nur leicht Originelles an euch.

Es hat immer welche gegeben, die sich das Land zurückholen wollten.

Da gab es die, die in vergangenen Jahren das Land in eine Zeit der Sklaverei und Indenturknechtschaft zurückführen wollten.

Aber sie haben verloren.

Es gab diejenigen, die uns in eine Zeit zurückführen wollten, als Kinder zur Arbeit in Bergwerken und Fabriken gezwungen werden konnten, als Arbeiter keine nennenswerten legalen Rechte hatten, als der Himmel in jeder Großstadt schwer von Industrieruß war, der sich wie Vulkanasche auf Gehsteigen und Fensterbrettern sammelte.

Aber sie haben verloren.

Da gab es jene, die uns in eine Zeit zurückführen wollten, als Schwarze „keine Rechte hatten, die der weiße Mann respektieren mußte,“ – was die offizielle Meinung des Obersten Gerichtshofs war vor jenen schrecklichen Tagen des rechtlichen Aktivismus, die jetzt von euresgleichen schlechtgemacht werden – und als Farbige legal vom Wählen ferngehalten werden konnten, einzig wegen der Rasse oder weil sie gewisse Jobs ausübten oder in gewissen Vierteln lebten; oder als sie bei Sonnenuntergang überhaupt aus der Stadt vertrieben oder an Bäumen aufgeknüpft werden konnten.

Aber sie haben verloren.

Und ihr werdet verlieren.

Notiert euch das also.

Twittert es euch zu.

Stellt es bei Facebook ein und laßt es dort stehen, damit ihr euch daran erinnert, daß ich es euch gesagt habe.

Es kommt, und das bald.

Dies ist nicht Überheblichkeit. Es ist keine Ideologie. Es ist kein Wunschdenken.

Es ist Mathematik.

Nicht einmal fortgeschrittene Mathematik. Einfach simple, elementare Drittklässlermathematik.

Die Art von Mathe, die beweist, wie euresgleichen – großteils ältere Weiße, die einer absurden, fehlerhaften, nostalgischen Fantasie dessen verbunden sind, wie Amerika früher war – stirbt.

Ihr seid wie der Bösewicht in jedem jemals gedrehten Horrorfilm, der fünfmal niedergeschossen wird, oder zehnmal abgestochen, oder zweimal in die Luft gesprengt, und der schließlich vergehen wird – selbst wenn es vier Fortsetzungen braucht, um es geschehen zu lassen – der aber in der Zwischenzeit immer wieder zurückkommt und nach unseren Knöcheln greift, wenn wir vorbeigehen, nachdem wir irrtümlich davon überzeugt waren, daß ihr diesmal endlich tot seid.

Fair genug, und versucht’s nur. Aber denkt daran, wie dieser Film endet.

Unsere Knöchel überleben.

Ihr nicht.

Michael Meyers, Freddie Krueger, Jason und dieses Arschloch von Ehemann in dem Film mit Julia Roberts, der sie aufspürt, nachdem sie wegrennt und ihre Identität ändert – sie sind alle erledigt. Selbst dieser verrückte Scheißer in „Saw“ steht kurz davor, für immer abgemurkst zu werden. Zugegeben, er wird in 3D auftauchen, um die Kiddies zu erschrecken, also wird er nicht still abtreten. Aber er wird abtreten, wie es alle Bösewichte schließlich tun.

Und im Pantheon der amerikanischen Geschichte sind konservative alte Weiße ziemlich immer die Bösewichte gewesen, die Bewahrer der Hegemonie und der reaktionären Flamme, die Leute, die unwillig waren, die Kategorie „Amerikaner“ zu gleichen Bedingungen mit anderen zu teilen.

Fein, weiter so. Es zählt nicht.

Weil ihr auf der Liste der gefährdeten Arten seid.

Und anders als, sagen wir, der Weißkopfseeadler oder irgendeine exotische Bisamrattenspezies seid ihr es nicht wert, gerettet zu werden.

In vierzig Jahren oder so, vielleicht früher, wird es keine Weißen mehr geben, die sich wirklich an diesen volkstümlichen Bockmist wie „Leave it to Beaver“, „Father Knows Best“, „Opie-Taylor-Down-at-the-Fishing-Hole“ erinnert, der euren Herzen so lieb und teuer ist.

Es wird keine Weißen mehr geben, die glauben, daß die 1950er die gute alte Zeit waren, weil es keine Weißen mehr geben wird, die sich wirklich an sie erinnern, und daher werden wir genau und ehrlich darüber unterrichten können, ohne eure kostbaren Gefühle zu verletzen, oder jene der sogenannten „größten Generation“ – einen Haufens, dessen weißes Kontingent kopfschwer von ethischen Schurken war, die die Welt vor dem Faschismus zu retten halfen, nur um heimzukehren und sich dessen Beendigung hier zu widersetzen, indem sie keinen Finger für den Kampf um die Bürgerrechte rührten.

Es ist okay. Denn in etwa vierzig Jahren wird das halbe Land schwarz oder braun sein. Und es gibt nichts, was ihr dagegen tun könnt.

Nichts, Senõr Tancredo.

Nichts, Senõra Angle, oder Senõra Brewer, oder Senõr Beck.

Loy tiene muy mal, hijo de Puta.

Und bis dahin werdet ihr alle als weiß-nationalistische Bewegung reingegangen sein – zur Hölle, ihr habt das nahezu schon getan – wodurch ihr garantiert, daß die farbigen Leute, und sogar eine anständig große Minderheit von uns Weißen [schon wieder diese Anmaßung! d. Ü.] euch werden zermalmen können, Wahl um Wahl, angefangen bei der Präsidentschaft bis hinunter zum Schülerrat der 8. Klasse.

Wie ich sagte, dies ist Mathematik. Und Zahlen lügen nicht.

Endresultat: auch dies wird geschehen.

Genießt also eure Steuersenkungen noch eine Weile länger.

Geht und kauft, was immer ihr Leute kauft, wenn eure Steuern gesenkt werden: ein neues Auto oder zwei, ein größeres Haus, eine Insel. Was auch immer.

Kehrt zurück zu eurem Derivatenhandel, beteiligt euch an ungezügelten Finanzspekulationen, die nichts von Wert produzieren, die die Welt in euer persönliches Casino verwandeln. Was auch immer. [d. Ü.: die verlogene Scheinheiligkeit dieses Vorwurfs gerade von dieser Seite schlägt wirklich alles!]

Spielt eure Karten aus, und um der Liebe Gottes willen, macht es in großem Maßstab. Wirklich groß. Groß wie: zum Mond fliegen. Wie zu versuchen, die soziale Sicherheit zu privatisieren, und die Gesundheitsfürsorge und alles andere. Was auch immer.

Zumindest wird so jeder sehen können, um was es euch wirklich geht.

Wir haben es ihnen zu sagen versucht, aber nichts ist so wirksam wie wenn man es mit eigenen Augen sieht, also „Go big or go home“, Bubba.

„Git ’er done,“

„Cowboy up“, oder welches blöde alte Schlagwort eure Phantasie beflügelt.

Nur versprecht uns, daß ihr diesmal mehr tun werdet als zu reden.

Bitte, oder wie einer eurer Zelluloidhelden es ausdrücken könnte, „make my day.“

Tut, was immer ihr tun müßt, aber erinnert euch daran, daß jene, die die Opfer eurer Gier und Gleichgültigkeit sind, langfristig denken.

Sie wissen, aber ihr wißt es nicht, daß die Gerechtigkeit nicht für die Sprinter ist, sondern für die Langstreckenläufer, die genau um die Zeit ihren toten Punkt überwunden haben werden, wenn ihr vor Erschöpfung zusammenbrecht.

Sie sind wie die Schildkröte zu eurem Hasen.

Sie sind wie die San Francicso Giants zu euren New York Yankees: ein Haufen, der Jahr um Jahr verliert, bis er endlich gewinnt.

Ihr hattet diese Zuversicht schon mal, erinnert ihr euch?

Ihr dachtet, ihr hättet eure Position nach dem Umsturz des Wiederaufbaus im Gefolge des Bürgerkriegs dauerhaft gesichert, nach der Eliminierung des New Deal, nach der Reagan-Revolution, nach dem republikanischen Wahlsieg von 1994. Und doch sind jene, von denen ihr dachtet, ihr hättet sie eingeschüchtert und besiegt, immer noch da.

Denn jene, die am Rand gelebt haben, die mißhandelt, geschmäht und gezielt von Sparmaßnahmen getroffen wurden, die Rassismus, Klassismus, Sexismus, Hetero-Vorherrschaft und jeder anderen Form der Unterdrückung unterworfen waren, wissen immer mehr über ihre Mißhandler, als die Mißhandler über ihre Opfer wissen.

Sie müssen euch studieren, sorgfältig aufpassen, ihren Körperschutz entsprechend adjustieren und sich euer Schlafverhalten einprägen.

Ihr andererseits braucht gar nichts über sie zu wissen. Und dies wird sich für euch am Ende als politisch fatal erweisen. Denn es bedeutet, daß ihr ihre Entschlossenheit nicht kennen werdet. Sie nicht so fürchten werdet, wie ihr es solltet.

Es bedeutet, daß ihr ihre größte Stärke – Beharrlichkeit – nehmen und daraus eine Schwäche machen werdet, die man „verlieren“ nennt.

Aber was ihr vergeßt, oder genauer, niemals wußtet, ist daß jene, die verlieren, zu verlieren wissen, was heißen soll, sie wissen, wie man mit Würde verliert.

Und jene, die leiden, verstehen zu leiden, was heißen soll, sie wissen, wie man überlebt: eine Fähigkeit, die unter euresgleichen Mangelware ist.

Ihr, die ihr nicht einmal den Gedanken an eine minimale Gesundheitsreform überleben könntet, oder an eine Finanzregulierung, oder einen Grenzsteuersatz, wie ihr ihn erst zehn Jahre früher bezahlt habt, die ihr vielleicht unter der Illusion seid, daß jeder so schwach ist wie ihr, so weich wie ihr, so ähnlich einem störrischen Kind wie ihr, so unfähig, mit dem kleinsten Rückschlag fertigzuwerden, der kleinsten Herausforderung an die Art, wie ihr denkt, daß euer Land aussehen und sich anfühlen und funktionieren sollte.

Aber sie nicht.

Und sie wissen, wie man sich neu formiert und etwas ausheckt und plant, und sie planen sogar jetzt – wir planen – eure Zerstörung.

Und damit meine ich nicht eure physische Vernichtung. Wir spielen keine solchen Spielchen. Wir stehen nicht auf den ganzen Bockmist von wegen „Abhilfe gemäß Zweitem Verfassungszusatz, Milizen und bewaffneten Widerstand“, aus der eure Seite einen Fetisch macht, denn seht ihr, wir müssen das nicht. Wir brauchen keine Waffen.

Wir müssen nur geduldig sein.

Und darauf warten, daß ihr in diese „good night“ eingeht, zuerst politisch, und dann, nun…

Hört ihr es?

Das Geräusch, wie euer Imperium stirbt? Wie eure Nation, wie ihr sie kanntet, auf Dauer endet?

Denn ich höre es, und das Geräusch ihres Niedergangs ist schön.

Wisset also dies:

Falls ihr dachtet, daß diese Wahl eine Rache für 2008 war, erinnert euch daran…

Rache, dein Name ist…

Temporär.

*****************

Nachtrag des Übersetzers: Tim Wise und seinesgleichen dürften sich die harmlosen „Tea Party“-Leute ungefähr so vorstellen:

Leider sind sie nur harmlose “respektable” Konservative, die noch immer nicht wissen, um was es wirklich geht…

Teilen Sie dies mit:E-MailDruckenPress ThisDiggTwitterStumbleUponFacebookRedditGefällt mir:Gefällt mirSei der Erste, dem dieser gefällt.
Kommentare (27)
27 Kommentare »

Es war Zeitverschwendung diesen Artikel zu lesen. Es gibt mit solchen “Menschen” keine Diskussion, keinen Austausch. Wir sind im Krieg mit ihnen. Wer das noch nicht verstanden hat, der sollte den Artikel in der Tat nochmal lesen.

Kommentar von Kairos — 8. November 2010 @ 00:17

Danke für den Artikel!Der Typ gefällt mir!hiphip hurra,hiphip hurra

Kommentar von smörebröd — 8. November 2010 @ 00:34

White guilt. Der guilt trip. Klasse Konzept um Idioten aufzumischen. Wollen wir so idiotisch sein?
Ich fürchte, fjordman et.al. haben schon zu viel Information verbreitet inwieweit der weiße Mann keineswegs der Schurke der Welt ist, sondern eine Vielzahl von völlig unstrittigen Fortschritten brachte. Soviel zum sachlichen Teil.

Zum unsachlichen ist tatsächlich nicht viel zu sagen. Wir wissen wer es sagt und sind nicht überrascht. Es sind die, welche davon leben, daß die Menschen und die Welt in einen fiebrigen hysterisierten Zustand gehalten wird. Ich bin raus aus der Matrix. Schau mal Mr. Wise wieviele du noch wie lange in der Matrix halten kannst.

Kommentar von Pit — 8. November 2010 @ 01:14

http://www.timwise.org/, interessant sind die Kommentare auf der Seite.

Alles was er schreibt hätte Solschenizyn an seine Peiniger in der ehemaligen UDSSR adressiert haben können, mit dem Unterschied, dass er Grund gehabt hätte, eine derartige Hasstirade an die Massenmörder von Millionen von Unschuldigen zu schleudern. Solschenizyn war Christ. Er bekam 1983 einen hochdotierten Preis als “Pionier bei der Wiederbelebung von Religion in atheistischen Nationen”.

Warum hasst der Autor die weissen Amerikaner so sehr. Das ist krank. Der Mann scheint ein gefährlicher Psychopath zu sein, der an einem Rassistensyndrom leidet. Umso erstaunlicher ist es, wenn man seine Vita bei Wikipedia liest, dass er frei ist und Vorträge hält.

Wer hat Interesse daran, junge weisse und farbige Menschen an Universitäten mit solchem Hass zu füttern? Gibt es Parallelen zwischen dem häufig anzutreffenden Hass der Muslime auf nicht Nichtmuslime und Juden? Aber warum hasst ein Amerikaner mit jüdischem Hintergrund die weissen (und wahrscheinlich auch teilweise jüdischen) Amerikaner? Er wird bei Wiki als “Antirassist” bezeichnet und wie es aussieht, hält er die Tea Party Bewegung für Rassisten (oder solche, die sich der neuen Weltordnung der Diversity Globalisten widersetzen) und natürlich, wer sich widersetzt, hat kein Recht zu leben. Erstaunlich bei seinem Hintergrund, da gerade die jüdischen Gemeinden erfolgreich darauf bedacht sind, auch jüdisch zu bleiben.
Man sollte nicht nur die Bibel lesen und den Koran, sondern auch den Talmud.

Kommentar von submarine — 8. November 2010 @ 02:36

Deep Roots,
hast Du seinen Blog gesehen? http://www.timwise.org/

Als “one of thebrilliant voices of our time” lässt er sich dort im Header von einem gewissen Molefi Kete Asante bezeichnen. Nun, wenn ich so hieße, sähe ich das wohl auch so.

Wir müssen Nachsicht mit ihm üben: er hat das, wie er dort gesteht, am
Wahlabend geschrieben,und ich verstehe, dass er als radikaler Linker wohl stinksauer gewesen ist. Und es haben sich wohl welche bei ihm gemeldet, die über seinen Artikel stinksauer gewesen sind. Nun bringt er alle möglichen Entschuldigungen vor: er habe keineswegs das Ende der weißen Rasse antizipert, sondern sich nur über die alten konservativen Weißen geärgert, die dem Amerika der 50er hinterhertrauern, als die Neger noch wussten, wo ihr Platz ist. Aber er lässt auch durchblicken, dass es ihn mit Genugtuung erfüllt, dass die künftige schwarz-braune Mehrheit solche unerfreulichen Wahlabende verhindern wird. Also geht es ihm doch, allen gegenteiligen Beteuerungen zum Trotz, um die Rasse.

Der Typ ist ja nun auch nicht mehr der Jüngste, aber er hat offensichtlich noch keine Ahnung davon, dass Ältere dazu neigen, der Zeit ihrer Jugend nachzutrauern, die sie geprägt hat und die sie erhalten wollen, in aller Unschuld, hier also die US-fünfziger Jahre, die ja, zugegebenermaßen aus der Perspektive der weißen Mittelklasse, eine heile Welt waren, die seitdem zur Unkenntlichkeit verändert ist und nie wieder kommen wird, wie diese älteren US-Weißen inzwischen deutlich spüren. Die Tea Party ist eine nostalgische Sammlungsbewegung der Weißen, auch wenn es kaum je deutlich ausgesprochen wird und ihnen vielleicht nicht einmal wirklich bewusst ist; sie ist als solche rückwärtsgewandt und hat, glaube ich, auch(noch) kein Konzept dafür, wie die Zukunft des weißen (Rest)Amerikas aussehen könnte.- Wir haben es hier in Europa aber auch nicht. Aber es ist ihr Recht – und unser Recht – unsere Welt erhalten zu wollen; diese Recht wird von solchen Typen wie diesem Tim Wise uns abgesprochen.

Wie es der Zufall will, trifft mich dieser Artikel gerade an einem Abend, an dem ich mir alte US-Schlager aus dem Ende der 50er / Anfang der 60er herunterlade und auf diese Weise auch selbst etwas nostalgisch gestimmt bin: Rick Nelson, Neil Sedaka, Buddy Holly, Everly Brothers usw., wenn diese Namen noch irgendjemandem hier was sagen.

Was denkt sich so ein Arschloch wie dieser Tim Wise? Er denkt,losgelöst von aller Empirie und Realität, das Goldene Zeitalter wird kommen, wenn die weißen Rechten, oder rechten Weißen, erstmal den Löffel abgegeben haben, und die äußerlich Schwarz-Braunen, zusammen mit denen, denen in ihrer Leugnung jeglicher Relevanz oder Bedeutung der Biologie ihre Hautfarbe (oder ihr Geschlecht) eine Funktion ihrer inneren Überzeugung ist, die Schöne Neue Welt geschaffen haben. Merken die eigentlich gar nicht, wie sehr ihre Vision auf Hass gebaut ist? Hass letztlich auf die gesamte menschliche Vergangenheit – Hass auf alles, was vorher getan und gedacht wurde – und das ist die Grundlage, auf der sie die Zukunft errichten wollen…

Ja, ich hab´s wohl zur Kenntnis genommen – Jude ist er auch: ab mit ihm in den Kibbuz, mit Spaten und Uzi sein ihm von Gott versprochenes Land bearbeiten und verteidigen, dann wird er eine Ahnung davon bekommen, wer er ist und worauf Künftiges allein aufgebaut sein kann.

Kommentar von BeforeDawn — 8. November 2010 @ 02:42

Es ist die gleiche Masche wie immer.

Der Konflikt hat nicht zwei Parteien, sondern drei. Nummer drei ist immer die angeblich große Unbekannte, die davon großartig profitiert, wenn sie Arbeitern einredet, die Arbeitgeber wären Kulaken, Ausbeuter, Kapitalisten. Wenn sie Amerikanern und Engländern einredet, die Deutschen wären allesamt Faschisten. Wenn sie den Moslems, Schwarzen und Latinos einredet, die weißen westlichen Völker wären mit ihrer hundsmäßig verkommenen Kleptokratenelite identisch. Wenn sie den Frauen und den Schwulen einredet, die jahrtausendealte Vorherrschaft maskuliner Werte und heterosexueller Umgangsformen wäre keine Überlebensnotwendigkeit für Völker, sondern ein Unterdrückungsmechanismus für arme, geknechtete Frauen und Randgruppen. Und so weiter.

Und das Perfideste ist: Selbst wenn der Sieg der “Teepartei” nicht der letzte Sieg des Weißen Mannes in den USA gewesen sein sollte, wird Wise Recht behalten, wenn die weißen Amerikaner nicht begreifen, daß in Senat und Repräsentantenhaus nicht die Interessen des Volkes, sondern die der beiden großen Parteien zählen, die beide vom Permanent Establishment kontrolliert werden, welches in der Tat die Verringerung der Zahl der Menschen auf der Erde und die Schaffung einer kultur-, herkunfts-, traditions- und prinzipienlosen Mischlingsrasse betreibt.

In der dreigeteilten neuen Weltordnung übt eine dünne Kleptokratenelite zusammen mit Deklassierten, Migranten und Marxisten einen zweiseitigen Druck auf die einzig produktive Schicht aus, um sich den Löwenanteil der Beute selbst zuzuschustern, mit ein paar sozialstaatlichen Brocken, die vom Tisch der Oberen fallen, besagtes Subproletariat für sein mörderisches Zerstörungswerk großzuzüchten und ihm dafür ein allzeit beständiges gutes Gewissen zu schaffen.

Immer wenn zwei sich verbünden, stellt sich die Frage, wer dabei eigentlich geschlachtet werden soll, befand Bismarck. Kaiser Wilhelm II. konnte nicht verhindern, daß sich Rußland mit den Ententemächten verbündete, um Deutschland in die Zange zu nehmen. Daran hat sich im Prinzip heute, nach dem Ende des kriegerischen 20. Jahrhunderts, nichts geändert, sondern nur die Methoden und die gegeneinander aufgehetzten Parteien sind andere. Auch wenn sich diejenigen, die unsere Universitäten, unsere Medien, unsere politischen Parteien und unsere Kirchen beherrschen, mit dem Sozialstaatspöbel gegen die ehrlich Arbeitenden und Werteschaffenden verbünden, sollen letztere dabei geschlachtet werden. Jede Politik, einschließlich “mildtätiger Sozialpolitik”, behandelt immer die Frage, wer wen auf welche Weise “legal” töten darf.

Die Frage ist nur: Wer soll denn die neue Melkkuh des Planeten werden, wenn Leute wie Tim Wise und seinesgleichen uns einst beseitigt haben werden? Oder gehört das Fehlen der Melkkuh auch zur langfristigen Strategie?

Kommentar von Thatcher — 8. November 2010 @ 03:22

In der dreigeteilten neuen Weltordnung übt eine dünne Kleptokratenelite zusammen mit Deklassierten, Migranten und Marxisten einen zweiseitigen Druck auf die einzig produktive Schicht aus, um sich den Löwenanteil der Beute selbst zuzuschustern, mit ein paar sozialstaatlichen Brocken, die vom Tisch der Oberen fallen, besagtes Subproletariat für sein mörderisches Zerstörungswerk großzuzüchten und ihnen dafür ein allzeit beständiges gutes Gewissen zu schaffen.

Was ich nicht verstehe … gibt es tatsächlich keine Linken, die das erkennen? Also diese dritte Partei?

Eine ganz andere Frage: Ich wollte mir einen Artikel (Why are Jews Liberals) auf ‘Alternative Right’ kopieren – was leider nicht funktioniert. Nur ein ganz kleiner Teil des Textes kann kopiert werden. An die, die sich dort länger auskennen also: Ist das irgendeine eingebaute Sicherung? Kann man sonst irgendwie an den Text kommen? Oder geht nur Ausdrucken?

Kommentar von Sir Toby — 8. November 2010 @ 05:13

# Thatcher

Die Frage ist nur: Wer soll denn die neue Melkkuh des Planeten werden, wenn Leute wie Tim Wise und seinesgleichen uns einst beseitigt haben werden? Oder gehört das Fehlen der Melkkuh auch zur langfristigen Strategie?

Wenn es die ‘dritte Partei’ gibt – und ich zweifle nicht daran -, dann geht es letztlich nicht um Leute wie Tim Wise. Im Krieg befinden ‘wir’ uns mit der dritten Partei. Könnte es nicht sein, daß die ‘dritte Partei’ einfach nur die ‘zweite Partei’ soweit reduzieren will, daß sie zwar noch arbeiten und den Unterhalt für die ‘dritte Partei’ verdienen kann, aber eben nicht – und das heißt ‘nie’ – mehr stark genug sein kann, um die Herrschaft der ‘dritten Partei’ zu gefährden? Wenn Wise so alt geworden ist wie er jetzt eben ist, und immer noch nicht diese dritte Partei erkannt hat (bei seinem Studium der Literatur dieser US-Rechten muß er sich schon Gewebeband über die Augen geklebt haben, um nicht darauf zu stoßen), dann beweist er damit ja, daß er ein derartiger Vollhonk ist, daß die ‘dritte Partei’ mit ihrer offensichtlichen Ansicht, daß ihr von Wise & Co keine Gefahr drohen kann, absolut richtig liegt.

Zudem: Wenn beispielsweise 9/11 ein inside-job war (was ich nicht bezweifle), dann dürfte es ausgeschlossen sein, daß das ohne Kenntnis und Billigung der ‘dritten Partei’ gelaufen ist. Und ohne jetzt groß über 9/11 spekulieren zu wollen, hat es doch eines gezeigt (unter der Voraussetzung, daß es ein inside-job war!): Die Macht des Geldes ist in der Lage, Ereignisse zu inszenieren, die dann wiederum die Schaffung genau derjenigen gesetzlichen Grundlagen zu rechtfertigen in der Lage ist, die eben diese Macht haben möchte, um welche Ziele auch immer zu erreichen. Wenn ‘Sauron’ also der Ansicht sein sollte ‘So, jetzt sind ‘wir’ bunt genug!’, dann wird eben ein entsprechendes Ereignis inszeniert werden, das dann die Rechtfertigung für die Schaffung der gesetzlichen Grundlagen liefert, die den weiteren Zustrom von Orks unterbindet – oder einen vorhandenen Überschuß an Orks reduziert. Nach guter angelsächsischer Tradition natürlich auch das wieder mit dem ‘Schein des moralischen Rechtes’ für die Außenwelt! Wer diese Orks sind … ist wohl jedem klar. ‘Saruman’ ist die Bewußtseinsindustrie, die mit ihren ‘magischen Künsten’ die Sinne der Menschen blendet und verwirrt. Und die Menschen von Mittelerde ist halt die dämliche weiße Mittelschicht, die einfach nichts blickt… – Tolkien scheint doch ziemlich tief geblickt zu haben.

Kommentar von Sir Toby — 8. November 2010 @ 05:43

Was ich nicht verstehe … gibt es tatsächlich keine Linken, die das erkennen? Also diese dritte Partei?

“Wes’ Brot ich eß’, des’ Lied ich sing’.” Das gilt auch für Linke. Linke gehören zum Permanent Establishment, Rechte nicht. Der Eintrittspreis für sie ist, bestimmte Wahrheiten zu verschweigen. “Wahrheit” unterliegt für die Linke seit jeher der politischen Absicht, was allein schon ausreichen würde, ihnen nichts, aber auch gar nichts zu glauben.

Es wäre in der Tat sehr einfach für eine Linkspartei, mit der Kenntnis dieses Sachverhaltes (die sie durchaus hat) große Mehrheiten hinter sich zu bekommen. Oder für eine Zeitung, die Auflage zu verdoppeln, wenn sie die (ihnen nachweislich bestens bekannte) Wahrheit über solche Dinge schreiben würden. Sie tun es nicht. Denn wenn sie es täten, würden sie recht schnell daran erinnert werden, daß auch die Partei mit den fünf Buchstaben, die sich selbst immer als “links” verstanden hat, in die rechte Ecke geschoben werden konnte. Mit allen Konsequenzen bis heute.

Wer die Deutungshoheit in politischen Dingen wirklich ausüben will, der muß nicht nur den Mainstream, sondern auch mindestens eine Instanz der Opposition kontrollieren – und Theater spielen lassen. Und wir wissen, wer die Linke kontrolliert, seitdem sie im 19. Jahrhundert entstand.

Darum ist auf Linke gleich welcher Art für uns kein Verlaß.

Kommentar von Thatcher — 8. November 2010 @ 05:59

Boah … ich hab grad mal kurz in den Themenstrang ‘Jews and the financial collapse’ bei TOO geschaut … auch in die Kommentare; mein lieber Scholli, dafür wärst du hier aber vorm Kadi. Kommt mir so vor, als ob jetzt die Amis die Diskussion/Auseinandersetzung weiterführen, die hier in ähnlicher Weise vielleicht noch in den zwanziger Jahren geführt werden konnte. Also wenn das die Auswirkung dieses … wie heißt das ‘Freedom of information act’? … sind, dann herrscht bei uns ja informationelle Eiszeit!

Kommentar von Sir Toby — 8. November 2010 @ 09:52

Thatcher

Oder für eine Zeitung, die Auflage zu verdoppeln, wenn sie die (ihnen nachweislich bestens bekannte) Wahrheit über solche Dinge schreiben würden.

Da wär mir doch ein wenig mehr Information (wieso, weshalb, warum…) ausgesprochen willkommen … bevor ich mich in einer Diskussion in die Nesseln setze.

Kommentar von Sir Toby — 8. November 2010 @ 09:54

Sir Toby, kennen Sie diese Filme 1-7 ?

Aber Achtung,Chaim Levinson schreibt:
“Wer ist eigentlich Wolfgang Eggert?
Anmerkungen zu einem weiteren Deppen der Verschwörungsfraktion”.
Erst lesen, dann Filme ansehen.
Hier ist der gesamte Artikel:
http://www.onlinezeitung24.de/article/2313

Kommentar von submarine — 8. November 2010 @ 14:48

@ Sir Toby:

Zu den Treffen des Bilderberg-Clubs, in dem sich Großbanker, Konzernchefs, bedeutende Politiker und einflußreiche Journalisten unter der Führung David Rockefellers und Henry Kissingers versammeln, sind eben auch die Presseleute eingeladen. Obwohl diese Treffen, bei denen sicher kein Smalltalk betrieben, sondern Weltpolitik gemacht wird, seit 1954 jährlich stattfinden, erschien erst Jahrzehnte später der erste Zeitungsbericht darüber, und erst in den letzten zehn Jahren wurden sie allgemein bekannt.

Diese Gruppe bindet sowohl die Politiker als auch die Presseleute (aus Deutschland ist regelmäßig der Chef der ZEIT eingeladen) als Funktionsträger an sich. Daher rührt unter den Politikern der schweigsam praktizierte Konsens über die wirklich wichtigen Fragen und die rätselhafte Gleichschaltung, die man in der Presse beobachtet: Aus Sicht der Bilderberger sollen die Medien den geistigen Boden für die Neue Weltordnung befördern, aber eben nicht die Hintergründe aufdecken.

Quelle: Daniel Estulin, Die wahre Geschichte der Bilderberger, Kopp Verlag 2007

Lesen Sie dieses Buch, und Sie bekommen das beklemmende Gefühl, von einer paranoiden und verlogenen Mafia beherrscht zu werden, die potentiellen Gegnern keine Daseinsberechtigung zubilligt.

Kommentar von Thatcher — 8. November 2010 @ 16:35

Danke sub + thatcher. Muß mir die Sachen erst mal zuführen und verdauen; Estulin ist mir neulich grad auf einer Seite – ich glaube es war die von mir schon verlinkte ‘muz’-Seite – begegnet. Aber so schnell bin ich leider nicht mit dem Lesen … zudem begehen die ja anscheinend ihre Verbrechen schneller als man drüber lesen kann.

Kommentar von Sir Toby — 8. November 2010 @ 16:54

Kopieren trotz daß es irgendwie verhindert wird:

1)javascript im browser abschalten (nach kopieren wieder anschalten, klar): im Menu Extras oder wie´s jeweils heißt; oder

2)Seitenquelltext aufrufen, mit Rechtsklick auf Text; oder Seite abspeichern (browser-Menu Datei -> Seite speichern, dann html-Datei mit editor öffnen…), einfach da kopieren (ggf. mit Suchfunktion durchsuchen falls unübersichtlich)

Kommentar von Pit — 8. November 2010 @ 17:41

Pit

Danke. Werds demnächst ausprobieren. Wenns nicht klappt, kratze ich noch mal vor deiner Tür.

Kommentar von Sir Toby — 8. November 2010 @ 21:32

Ich hab noch mal etwas in den Kommentaren geschaut … schon interessant. Der erste Kommentar verlinkt auf ein yt-vid, in dem eine Zeichentrickfigur seinen Brief sozusagen als Rede wiedergibt. Der zweite Kommentar verlinkt auf ein Interview mit Anetta Kahane, der unerschrockenen Kämpferin zur Durchsetzung des rothaarigen Afrolooks, in dem sie die Notwendigkeit von ‘Immigration’ nach und in Europa vertritt. Ob Kahane ‘echte Jüdin’ (also Mutter muß Jüdin sein) oder ‘Wahljüdin’ ist weiß ich nicht – Wise ist nach seinem Wiki-Eintrag wohl kein ‘echter Jude’, wie in den Kommentaren wohl angenommen wird, da nur sein Vater Jude war. Kenne mich da nicht so aus, aber … ist das nicht ‘rabbinisches Recht’ oder so?

Glen
November 5, 2010 – 4:10 am |
Permalink
Below is Wise’s paroxysm of anti-white hate. If this is what typical activist Jews were like in Germany in the 1920′s – then my sympathies are entirely with Hitler.

Reply
ethnonationalism
November 5, 2010 – 7:37 am |
Permalink
Take a look at this…

Reply
Glen
November 5, 2010 – 8:20 am |
Permalink
Ditto

Kommentar von Sir Toby — 9. November 2010 @ 06:08

“anti-white” hat jetzt bei Gugel 94.600.000 Einträge, Tendenz: steigend!

Kommentar von BeforeDawn — 9. November 2010 @ 15:34

Sicher, Kairos, uns „alten Hasen“ bietet dieser Text nicht viel neue Erkenntnisse. Wir wissen, daß es mit den eingefleischten Multikultis keine Gesprächsbasis und keinen Frieden geben kann – schon gar nicht mit jenen, die ein ethnisches Interesse am Niedergang der weißen Völker haben.
Aber es steigen ständig neue Leute in diese Materie ein, und da ist es schon wertvoll, wenn man ihnen das Ausmaß des unversöhnlichen Hasses und der Verachtung dieser angeblich „Guten“ und „Anständigen“ in deren eigenen Worten demonstrieren kann. Wie der amerikanischen Blogosphäre zu entnehmen ist, und wie Wise in seinem nachfolgenden Relativierungsartikel selber zugibt, ist das Obige sogar eine entschärfte Fassung; ursprünglich gab es da noch Formulierungen wie „einige eurer Herzen werden schon bald zu schlagen aufhören“, die der Autor nach den ersten heftigen Reaktionen „editiert“ hat.

Falls Wohlmeinende nun einwenden, daß Leute wie Tim Wise ja nur „weiße (alte) Rechte“ hassen und sie aussterben sehen wollen, und nicht die ganze weiße Rassse, können wir ihnen entgegenhalten, daß ein „weißer Rechter“ nach Timmieboys Definition jeder ist, dem die traditionelle ethnische Identität seines Volkes etwas bedeutet und der sich dessen demographischem Niedergang und „Enthomogenisierung“ widersetzt, woraus folgt, daß es keinen Widerstand gegen diesen schleichenden Genozid geben darf. Nur diejenigen, die mit der Umvolkung ihres Landes einverstanden sind, dürfen als „anständig große Minderheit“ noch eine Weile weiterexistieren, gewissermaßen als Shabbesgoyim für kognitiv forderndere Aufgaben, für die Neger und Mexikaner weniger zu brauchen sind.
Aber Wise & Co sollten vorsichtig sein mit dem, was sie sich wünschen. Die brauchen nicht zu glauben, daß sich die von ihnen gehätschelten „People of color“ auch so wie wir mit ihrem Schuldkult und Opfergehabe beeinflussen lassen werden.

Heute werde ich noch einen Artikel einstellen, der auf diese Sache Bezug nimmt („Danke, Tim Wise“ von William Rome im „Occidental Dissent“, und morgen noch einen anderen vom selben Autor: „Zu wenig und zu spät, Timmy“).

Zu Solschenizyn siehe übrigens die Reihe 200 Years Together im Occidental Observer.

In seinen Blog habe ich auch reingeschaut, BeforeDawn. Ein richtiges Brechmittel, genauso wie Daily Kos. Seine Verachtung für das, was älteren Menschen etwas bedeutet, und für die Sehnsucht nach Heimat ist mir auch sauer aufgestoßen (bin ja auch nicht mehr ganz der Jüngste). Typen wie der sind in dieser Hinsicht nicht lernfähig; Hoffnung besteht nur für die von ihnen beeinflußten jungen Weißen. Die GEO-Redakteurin Petra Reski hat in einem Sonderheft über Polen ihre diesbezügliche Läuterung anläßlich einer Reise in die Heimat ihrer aus den Ostgebieten vertriebenen Eltern und Großeltern beschrieben – mal sehen, ob ich dazu komme, Auszüge aus ihrem Text als eigenen Kommentar einzustellen.

Das mit den drei Parteien hat jemand, den wir kennen, auch mal recht treffend ausgedrückt, Thatcher (Du wirst noch wissen, wer): “Erzeuge einen Konflikt – und besetze beide Seiten”. Nachdem es in Amerika früher nur die Demokratische Partei war, die dieser “dritten Partei” besonders verpflichtet war, hatte ich in der Ära Bush junior schon zunehmend den Eindruck, daß sie auch in bei den Republikanern ein Standbein stehen hatten. Und das ist nur ein Beispiel von vielen; in der islamkritischen Szene sind die “Dritten” auch hauptsächlich vertreten, um die Sache in ihrem Sinne steuern zu können.

Sir Toby, Du hast recht – in Amerika kann über diese Dinge noch viel freier diskutiert werden, zumindest in rechtlicher Hinsicht (was Du wohl meinst, ist aber nicht der Freedom of Information Act, sondern der Erste Verfassungszusatz [First Amendment], der die freie Meinungsäußerung garantiert). In der Praxis sieht’ s damit aber auch dort nicht mehr so rosig aus. Es gibt eine reiche außergerichtlicher Möglichkeiten, Druck gegen die Äußerung unerwünschter Dinge auszuüben, vor allem im beruflichen Bereich. Selbst wenn einen der Arbeitgeber von sich aus nicht wegen sowas feuern würde, kann ein gewisser vernetzter Sektor der Geschäftswelt Druck auf ihn ausüben, daß er es doch tut. Dazu kommen laufende Bestrebungen, Internetprovider aufzukaufen, um unliebsamen Webseiten den Stecker ziehen zu können. “Gates of Vienna” ist ja auch bei Pajamas Media rausgeflogen, weil sie Sachen wie El Inglés’ “Surrender, Genocide, Or What?” gebracht haben.

Aber die amerikanische Szene ist für unsere Sache in der Tat wichtig, und mir fällt auch gerade bei wirklich rechten Amerikanern ein wachsendes Maß an Sympathie und Verständnis für die Deutschen auf (die Seestreitkräfte des amerikanisch-weißen Ethnostaates in Harold Covingtons Romanserie “Northwestern Quartet” heißen übrigens “Kriegsmarine” – auf deutsch!).

Kommentar von Deep Roots — 9. November 2010 @ 19:32

So, hier kommt nun der versprochene Artikelauszug aus dem GEO-Special Nr. 4/2004 „Polen“, zu dem mich BeforeDawns Kommentar inspiriert hat (die Auslassungen habe ich nicht gekennzeichnet):

Wie ich die Heimat fand
Von Petra Reski

Es war November in Warschau 1988, es war grau, und es war meine erste Ostblockreportage. Ich wohnte im Hotel Victoria, einem jener Devisenhotels mit viel sozialistischem Marmor, Chrom und Kunstledersesseln.
Seitdem ich in Polen war, wunderte ich mich darüber, daß mir dieses fremde Land seltsam vertraut war – obwohl ich seine Sprache nicht sprach, es nie bereist hatte, nie seine Dichter gelesen hatte. Ob es an dem Hotelportier lag? Kurz nach meiner Ankunft hatte er mir eine Nachricht überreicht, er hatte gelächelt und gesagt: Nu, Reski hejissen Sie, ist aber doch polnischer Name! Sind Sie nicht Polin? Und ich hatte ganz schnell geantwortet: Meine Mutter kommt aus Schlesien und mein Vater kommt aus Ostpreußen, so automatisch wie als Kind, wenn mich jemand nach der Herkunft meiner Familie gefragt hatte. Einen Herzschlag lang war ich unsicher. Ob er mich nun für eine heimliche Heim-ins-Reich-Deutsche halten würde? Für eine Revanchistin, eine Unbelehrbare?

Aber der Portier sagte nicht: Sie meinen wohl das ehemalige Ostpreußen!, sondern beglückwünschte mich vielmehr zu meinen Wurzeln und grüßte mich seither ganz besonders freundlich. Freundlicher als die französischen Fotografen, die amerikanischen Fernsehteams und die polnischen Geheimdienstler, mit denen ich im Hotel Victoria in einer Zwangesgemeinschaft lebte. So schien es mir wenigstens.

Wenige Tage später fuhren wir nach Danzig, um über die Schließung der Lenin-Werft zu berichten. Wir fuhren zu fünft in einem weißen Mercedes über die Fernstraße 7 Richtung Norden. Neben mir saßen ein Pariser Fotograf, eine holländische Tageszeitungsjournalistin und die Übersetzerin Hanna. Irgendwann passierten wir ein Schild: Warmia i Mazury. Ermland und Masuren, sagte Hanna, und fügte an: Die Heimat deiner Familie, und ich weiß noch, daß mir das Wort Heimat unangenehm war.

Später machten wir eine Zigarettenpause. Wir standen im regennassen Schnee neben dem Straßengraben und einem Schild: Olsztyn 25 km. Heißt auf deutsch: Allenstein, sagte Hanna. Mein Vater ist da geboren, sagte ich und räusperte mich. Der Pariser Fotograf deutete lachend auf die nassen Äcker um uns und sagte: Alors, Pettra, hier bist du also zu Hause! Ich zuckte mit den Schultern. Ostpreußen war für mich als Kind immer so etwas wie ein Stern gewesen – fern und ungreifbar. Ich glaubte nicht wirklich an seine Existenz.

Wir rauchten, vor Kälte zitternd. Wenn du willst, sagte Hanna, dann machen wir einen kleinen Umweg über Olsztyn. Vom Himmel fielen immer mehr nasse Flocken, ich nahm einen letzten Zug von meiner Zigarette, schnippte die Kippe auf den Acker hinter uns und sagte: Nein, lieber nicht. Dann stieg ich wieder in das Auto.

Während der ganzen Fahrt gab ich mir Mühe, nicht Danzig, sondern Gdánsk zu sagen. Denn wenn meine Großmutter gesagt hatte: Und von Danzig nahmen wir das Schiff, hatte ich als Kind immer bemerkt: Aber heute heißt es Gdánsk! Dies war Teil meines Kampfes gegen die Revanchisten. Lauernd wiederholte ich: Gdánsk! Gdánsk! Von wegen: immer schon deutsch! Meine Großmutter aber überging meine Bemerkung und erzählte weiter wie es war, als sie ihre Eltern zurücklassen mußte, weil beide zu alt für die Flucht waren.

Mein Vater und meine Mutter waren erst zwölf Jahre alt, als sie aus ihrer Heimat fliehen mußten. Zu jung, um von mir zur Rechenschaft gezogen werden zu können. Aber bemitleiden wollte ich sie auch nicht. Die Flucht, die Flucht, immer die Flucht!, dachte ich, wenn in den Erzählungen meiner Familie mal wieder DER RUSSE vorkam. Die Geschichte von der Flucht gehörte zu mir wie jene schwarz gekleidete Verwandtschaft, die Jahrzehnte später aus Polen ausreisen durfte und eines Tages sehr steif und fremd auf dem Sofa meiner Großmutter saß. Und die ich im Verdacht hatte, mir mein Kaugummi, meine geflickten Jeans und meinen Cat Stevens vom Kassettenrekorder zu mißgönnen.

Denn ich glaubte an den Fortschritt. Heimat war ein überwundenes Relikt aus der trüben Vergangenheit, und ich war froh, mit so etwas nicht geschlagen zu sein. Das Ruhrgebiet war nur ein zufälliger Fleck, auf dem meine Familie gelandet war. Ich beschloß, mich auch in Zukunft nicht mit einer so heiklen Angelegenheit wie einer Heimat zu belasten. Was heult ihr denn jetzt, dachte ich, ihr seid doch selbst schuld, daß man euch vertrieben hat. Ich war der neue Mensch. Ich stand auf der Seite der Sieger.

Acht Jahre später fuhr ich auf derselben Straße, in umgekehrter Richtung, wieder in Begleitung von Hanna, der Übersetzerin. Wir kamen aus Danzig, wo ich ein Interview mit Lech Walesa geführt hatte, der kein Arbeiterführer mehr war.
Dieses Mal mußte ich es tun. In Italien, wo ich inzwischen lebte, konnte niemand verstehen, daß ich nie das Bedürfnis verspürt hatte, den Ort zu besuchen, aus dem meine Familie stammt. Für die Italiener war das so befremdlich, als hätte ich ihnen gestanden, einen Verwandten in einem anonymen Grab verscharrt zu haben.

Das Dorf, aus dem die Familie meines Vaters 1945 vertrieben worden war, hieß einst Reußen und lag in der Nähe von Allenstein, mehr wußte ich nicht. Wir fanden es auf keiner Karte, und niemand, den wir auf der Straße ansprachen, hatte je davon gehört. Eigentlich war ich es da schon leid zu suchen. Niemand aus meiner Familie war je dorthin zurückgekehrt, warum sollte ich es dann tun? Mein Vater war schon lange tot, meine Großeltern waren tot. Wem sollte ich davon erzählen?

Die Sonne stand schon tief, und auf den Seen lag noch Eis. Darüber wölbte sich der Himmel wie ein endloses Altarbild, und ich dachte daran, wie am Ende jeder Familienfeier das Ostpreußenlied gesungen wurde und danach alle geweint hatten. Land-der-dunklen-Wälder-und-kristallenen-Seen. Und wie peinlich das uns Kindern immer war. Meine Großeltern weinten, meine Tanten und Onkel, sogar die Angeheirateten weinten, die Ostpreußen gar nicht kannten. Mein Großvater schwärmte dann meist noch etwas von den Schönheiten der Ostpreußischen Schweiz, und wir Kinder verdrehten die Augen: Ostpreußische Schweiz! Warum nicht gleich Rheinisches Griechenland?

Ich wollte aufgeben, weiterfahren nach Warschau, schließlich war ich keine Nostalgiereisende wie meine Tante Ruth. Jahr um Jahr fuhr sie, kehrte mit rosigen Wangen zurück und ignorierte den Spott meiner Mutter, die ihrer Schwester vorwarf, Vergangenes zu überhöhen. Provozierend stellte meine Mutter fest: Heimat ist für mich da, wo ich bin! Aber wenn sie mit mir über Schlesien sprach, sagte sie immer noch: Bei uns zu Hause, und ihre Stimme wurde weich.

Anders als ich wollte Hanna nicht aufgeben. Sie erinnerte sich an eine alte Ostpreußin, die nach dem Krieg geblieben war, und die in der Nähe von Olsztynek, Hohenstein, wohnte. Tatsächlich kannte die Frau Reußen: Auf Polnisch hejisst das Rus´! sagte sie, ejinfach Warschauer Straße lang und dann kurz vor Allenstejin rechts ab! Als ich sie reden hörte, schluckte ich beklommen, denn sie sprach die Sprache meiner Kindheit, jenes zärtliche und ruppige Ostpreußisch, das ich versenkt geglaubt hatte auf dem Grund meines Herzens.

Endlich fanden wir das Dorf. Es lag wie vergessen in einer Flußmulde. Kleine, flach gedrückte Häuser mit Bauerngärten. Ich fuhr langsam bis an das Ende des menschenleeren Dorfes und wollte wieder weg. Aber dann fiel mir ein zweistöckiges Backsteinhaus auf, es wirkte wie ein öffentliches Gebäude, eine Schule vielleicht. Über dem Eingang bemerkte ich Reste eines gemauerten Schildes. Weiße Frakturbuchstaben auf dunkelblauem Grund. Vergeblich versuchte ich die Inschrift zu entziffern. Auf der staubigen Straße näherte sich ein Paar, eine alte Frau in Hausschuhen und ein etwas jüngerer Mann. Hanna sprach sie an, deutete auf das Schild, und der Mann schüttelte den Kopf. Schließlich rief Hanna mich herbei, die alte Frau verstehe nur deutsch, sagte sie. Als ich nach dem Schild fragte, hielt die alte Dame die Hand wie einen Trichter an das Ohr. Nu, sagte sie, war doch Gasthaus zur Ostpreußischen Schwejiz, die haben das verschmiert, verklebt. Deutsche Schrift war doch verboten.

Ostpreußische Schweiz. Und ich hatte alles für eine Erfindung gehalten. Ich bat meinen Großvater im Himmel um Vergebung. Schließlich fragte ich sie, ob sie sich vielleicht an die Familie von Aloysius Reski erinnere, wobei mir das A-lo-y-si-us ganz schwer und fremd über die Lippen kam.
Nu, der Allo! rief sie aus. Jessus! Nu frejilich kenn ich den Allo. Drieben in der Miehle hat er gearbeitet, und hier war sejin Haus, hat geherrt Ejigentimer von der Miehle. Zweji Zimmer hat der Allo dort gehabt mit sejiner Frau und Kinderchen, die Russen haben abgebrannt das Haus.
Nu, wie gejiht es ihm?

Allo. Alle haben meinen Großvater immer nur Allo genannt. Seit dem Tod meiner Großeltern hatte ich den Namen Allo nicht mehr gehört. Ich schluckte und hörte mich sagen, daß mein Großvater schon seit zehn Jahren tot sei. Mit einem Mal wurde mir kalt.
Ach, so frieh, sagte die alte Frau und schüttelte betroffen den Kopf. War er noch so jung, der Allo. Nu aber sejine Frau, die Ania? Was macht sie?
Sie sprach die Namen meiner Großeltern aus, als hätten sie Reußen erst gestern verlassen. Die ist vor vier Jahren gestorben, antwortete ich und schluckte, bis sich die Tränen einfach nicht mehr hinunterschlucken ließen und mir aus den Augen fielen. Vergeblich versuchte ich, sie mit dem Handrücken wegzuwischen.
Nu wejinense, Frojlain, wejinense ruhich, sagte die alte Frau, und dann nahm sie meine Hand und legte sie in ihre, und ich heulte und heulte, und das Wasser lief mir aus den Augen und der Nase, und ich konnte nicht mehr aufhören.

Bis heute frage ich mich, was gewesen wäre, wenn ich nicht Frau Bsdurek getroffen hätte. Ich wäre einfach zurück in das Auto gestiegen und weitergefahren. So aber kam ich jeden Sommer zurück, fünf Jahre lang. Bis zu Frau Bsdureks Tod. Es war, als müßte ich einer inneren Stimme gehorchen. Einer strengen Stimme, die ostpreußisch klingt, kein Ü und kein Ö aussprechen kann, das R rollt, und die keinen Widerspruch zuläßt.

Wenn ich im Dorf war, saß ich neben Frau Bsdurek auf der Bank vor ihrem Haus. Ich blickte auf die Dahlien und Margeriten im Garten und auf die Sonnenblumen, die sie hier Sonnenglanz nennen, und hörte Frau Bsdurek zu. Manchmal kamen noch die Nachbarinnen zu Besuch, deren Namen Frau Bsdurek liebevoll verkleinerte: Brigittka! Anetschko! Isoschka!

Dort auf der Bank haben sie ihre Leben erzählt, kleine, arme Leben, die sich am Ufer des schmalen Flusses abspielten, zwischen dem Wald, der sich ins Dorf drängt, und den Feldern, die den Horizont berühren. Ein einziges Mal nur verließen die Frauen ihr Dorf: Damals, als der Russe berejits in der Stadt dämmerte! – wie sie es in ihrem altertümlichen Deutsch ausdrückten, in dem die Vergangenheit so nah ist. Als sie wieder zurückkehren durften, war ihr Dorf gebrandschatzt worden. Seither haben sie sich nicht mehr vom Fleck gerührt – ganz so, als hätten sie Angst, daß sich Reußen im Nichts auflösen würde, wenn sie ihm auch nur kurz den Rücken kehren würden.

Manchmal lief ich auch allein durch den Wald oder schwamm in dem Fluß, in dem früher mein Vater geschwommen war. Und begann langsam zu begreifen. War die Sehnsucht meiner Familie nach Heimat nicht vor allem eine Sehnsucht nach einem bestimmten Licht, nach einem Geruch, nach einer bestimmten Stille? War es nicht eine Sehnsucht nach Erinnerung und nach Kindheit? War der Verlust der Heimat nicht vergleichbar mit dem Verlust einer geliebten Person?

Mit einem Mal schämte ich mich dafür, als Kind so hartherzig gewesen zu sein: Für meine Familie war es Heimat, für mich Ideologie. Für sie war es der Wald mit den Kreuzottern, die Allee mit den tanzenden Mückenschwärmen, der morgendliche Dunst über den Feldern, waren es die abgetretenen Steinstufen vor dem Gasthaus zur Ostpreußischen Schweiz, das Schwarz des Waldsees, ein Brombeergebüsch, der Geruch von Kartoffelfeuern. Für mich ein unentwirrbares Knäuel von bedrohlichen Begriffen wie Nationalsozialismus, Revanchismus und Revisionismus. Und die Ideologie verbot mir zu denken, daß die Flüchtlinge für den verlorenen Krieg einen höheren Preis hatten bezahlen müssen als andere Deutsche.

Einige Jahre später schrieb ich ein Buch über die Begegnung mit Frau Bsdurek und mit meiner Familiengeschichte. „Ein Land so weit“ sei auch ein Buch über die Suche nach Identität, schrieb die Lektorin in den Klappentext, und ich bestand darauf, diesen Satz zu streichen. War das nicht ein furchtbares Klischee? Hatte ich es nötig, auf staubigen polnischen Landstraßen nach meiner Identität zu suchen?

Daß ich ein Stück davon tatsächlich dort gefunden habe, konnte ich erst später zugeben: Als ich durch Deutschland reiste und aus meinem Buch las – vor alten Flüchtlingen, die im Überlebenskampf ganz starr geworden waren, vor Vertriebenen, die ihr Leben lang versucht hatten, ihr Leid durch exzessives Reden zu bewältigen, vor Enkeln, die ebenso hartherzige Kinder waren, wie ich eines gewesen war, vor jungen Mädchen, die einfach nur eine Geschichte über Deutschland hören wollten. Und am Ende jeder Lesung gab es jemanden, der glaubte, mit mir verwandt zu sein.

Viele andere begannen so spät zu begreifen wie ich. Familienromane, Erzählungen, Autobiografien erschienen – geschrieben von jenen einst hartherzigen Kindern, die sich zum Teil zaghaft der Vergangenheit näherten, häufig liebevoll und manchmal auch ängstlich tastend. Ganz so, als seien sie noch auf dem Sprung – um im Zweifel schnell wieder zum Sieger der Geschichte werden zu können.

Alle hatten plötzlich begonnen nachzudenken. Nicht nur über die Verantwortung ihrer Familie an der Geschichte, sondern auch über die Verantwortung der Geschichte an ihrer Familie. An ihrem Sosein.
Es war, als sei ein Damm gebrochen. Ob es der Mauerfall war, der alles ins Wanken gebracht hatte? Ob es ein später Versuch war, sich von der selbstgerechten Luft der 1970er Jahre zu befreien? Oder ob es einfach daran lag, daß wir älter geworden waren? Daß wir jenes Alter erreicht hatten, in dem man endlich nicht mehr glaubt, alles besser zu wissen?

Inzwischen kenne ich auch die Heimat meiner Mutter. Schlesien. Wir reisten gemeinsam an jenen Ort, der bei ihr immer noch Bei uns zu Hause heißt. Ich habe auf der Reise nach Ostpreußen und Schlesien das fehlende Stück zwischen mir und der Vergangenheit gefunden. Als Kind dachte ich immer, daß hinter uns das Nichts liegt. Jetzt weiß ich, daß in der Kirche, in der meine Mutter zur Kommunion gegangen ist, roter Samt vor den Beichtstühlen hängt. Ich weiß, daß der Fluß, in dem mein Vater schwamm, glasklar ist und sich vor einer Biegung zu einem kleinen See staut. Ich weiß, wo der Grabstein meines Urgroßvaters steht. Ich bin mit Polen verwandt.

Kommentar von Deep Roots — 9. November 2010 @ 23:00

Ich bin mit Polen verwandt.

Ich nicht. Was ich für meine polnischen, russischen, tschechischen und slowakischen ‘Freunde und Mitbürger’ empfinde und was ich ihnen von ganzem Herzen und aus tiefster Seele wünsche … sage ich jetzt besser nicht, sonst platzt der Bildschirm. Und Frau Reski und all den anderen Hilfspolen aus der Willi-Generation begegne ich mit Freuden mit wenigstens derselben Härte wie sie das mit bestem Gewissen seit wenigstens 40 Jahren praktizieren. Ihre rührseeligen Entdeckungsgeschichten lassen mich absolut kalt. Und von der Gegenwart der Ostpreußen, Westpreußen, Pommern, Schlesier und Sudetenländer, die nicht ‘Vertreibung’ (ein lächerlicher Euphemismus) heißt, sondern ‘Vergewaltigung und Vernichtung in Permanenz – seit über 60 Jahren – in einer Qualität und Quantität, die es so in der europäischen Geschichte bis heute nirgends gegeben hat, hat sie sowenig begriffen wie die offiziellen Vertriebenenverbände. Mit der Aufnahme der Polen, Tschechen und Slowaken hat sich die EU endgültig als ‘Europäische Verbrecher-Union’ etabliert. Aber keine Angst: Auch dieses Rad dreht sich! Ich weiß nicht wie es passieren wird und ich weiß nicht wann es passieren wird – aber ich weiß, daß es passieren wird: Sie alle werden das Bewußtsein ihrer Taten nicht ewig verdrängen können – ganz egal in welchen Abgrund sie es verbannt zu haben glauben. Die Geschichte präsentiert immer die Rechnung. Irgendwann. Und wenn sie den Preis werden zahlen müssen … möchte ich nicht in ihrer Haut stecken.

Kommentar von Sir Toby — 10. November 2010 @ 00:31

Das lässt mich an den alten Herren denken, aus Westpreußen stammend, der bis vor kurzem bei mir im Hause lebte: “Das Herz ist immer da”, sagte er ab und zu.

Keine innere Heimat zu haben, kann auch heißen, Schmerz vermeiden zu können, wenn man die physische, die äußere Heimat verliert – vielleicht wollen die Multikultis das auch, bewusst oder unbewusst. Das ist ja auch ein zentrales Motiv in der “Brave New World” von Huxley: die Schaffung einer schmerzfreien Welt.

Kommentar von BeforeDawn — 10. November 2010 @ 00:44

och jööö ein Lila Pudel.. Irrelevant..

Wir machen das schon. Wie immer.

Templarii – ein weisser Mann

Kommentar von templarii — 10. November 2010 @ 12:28

Sir Toby, schade das man es nicht sagen kann. Klarsprache wäre so wichtig zur Vermeidung von Missverständnissen.
Heute habe ich mir WK2 bei YouTube angeschaut, den Bombenkrieg über diesem Land. Die Flugzeuge, die ihre tödliche Fracht auf Frauen, Kinder, Greise und vielleicht ein paar Veteranen abluden. Diese Frauen und Kinder, auch die geschändeten auf der Flucht, haben keine Lobby, hatten nie eine. Den Leuten, denen ihr bisschen Hab und Gut vernichtet und gestohlen wurde. Gerade gestern zur Reichsprogromnacht erzählte der Sprecher u.v.a., dass es 7 Millionen Mitglieder der NSDAP gab. Was war mit der millionenfachen Mehrheit, die mit dem System nicht einverstanden waren. Die haben die Rechnung bezahlen müssen, als die Strippenzieher entleibt, was noch begrüssenswert war,sich erfolgreich abgesetzt hatten oder bereits wieder dicke Geschäfte mit den Siegern machten, ebenso die involvierten Professoren und Medizinalräte mit ihren Seilschaften oder die Emporkömmlinge in der Politik von alliierten Gnaden. (Deren Brut, die Alt68iger)
Und diese “Elite” brät uns heute die Nazikeule auf den Schädel. Die Tröge bleiben immer die gleichen, nur die Schweine, die daraus fressen sind andere.

Kommentar von submarine — 10. November 2010 @ 21:30

Polin ist sie nicht… dass sie das nicht kapiert?

Kommentar von templarii — 15. November 2010 @ 14:17

# sub

War das diese SPIEGEL-Doku, die jetzt auch … am Samstag glaube ich irgendwo auf einem Privatsender lief? Da hab ich nur bei RTV die Beschreibung gelesen … blabla, der Bombenkrieg, der mit den deutschen Angriffen auf Coventry, Rotterdam und Warschau begann … blabla – da hat es mir schon wieder gereicht. Im ‘Großen Wendig’ sind zu all diesen Angriffen bzw. den MSM-Berichten darüber Richtigstellungen zu lesen. Und außer dem ewigen Vorwurf in solchen Sachen, der ‘Wendig’ erscheine im ‘rechtsradikalen Grabert-Verlag’ … damit natürlich nicht seriös (logisch – selbst schuld die Autoren … warum haben sie nicht bei Suhrkampf veröffentlicht? ), habe ich ehrlich gesagt noch keine inhaltliche Widerlegung dessen gelesen, was dort eben zu den Angriffen zu lesen ist.

Davon abgesehen: Warum sind diese ‘Dokumentarfilmer’ eigentlich in 40 Jahren nicht einmal auf den Gedanken gekommen zu fragen, wieso der Hitler, wenn er doch die Welt erobern wollte und 6 Jahre wie verrückt gerüstet hat, keinerlei Äquivalent zu den Lancaster-Bombern gehabt hat als die Luftschlacht um England begann? Ach, was solls – gibt eh nur wieder ein weiteres graues Haar ohne jeden Nutzeffekt …

Kommentar von Sir Toby — 15. November 2010 @ 18:39

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s

%d Bloggern gefällt das: