Der Stil
von Cautes Marinetti, Donnerstag, 4. November 2010 um 18:57 ·
aus Armin Mohler – Der faschistische Stil

Die Identifikation der Kunst (und in weiterem Sinne von Stil) mit „moralischer Entscheidung“ ordnet im Grunde die Moral dem Stile unter; der Stil tritt vor die Gesinnung, die Form rangiert vor der Idee. Das ist etwas, was von jedem, der von einer der Aufklärungen herkommt, als Provokation empfunden werden muss.

Es geht dabei ja um etwas weit Zugespitzteres als um den Konflikt zwischen Gesinnungsethik und Verantwortungsethik, in den sich der Linke, der Liberale in der Auseinandersetzung mit der Rechten für gewöhnlich verstrickt findet. Jenen Konflikt vermag er zum mindesten in seiner Anlage zu begreifen. Hier, dem „Faschismus“ gegenüber, sieht er sich mit etwas ihm völlig Unbegreiflichen konfrontiert. Er glaubt, „nur auf ästhetische Kategorien zu stossen, sonst auf nichts“. Wir kennen diese Ausflucht. Sie soll die Blindheit der Liberalen wie der Linken für eine ihnen fremde menschliche Grundhaltung maskieren. Und beide, Linke und Liberale, suchen einen Menschentypus, der so ganz anders auf die Wirklichkeit reagiert als sie, von vornherein mit dem tief moralisch gemeinten Etikett „bloss ästhetisch“ zu stigmatisieren.

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