Infowars VIII: Gefallene Helden

Dienstag, 28. September 2010Infowars VIII: Gefallene Helden
Wenn ich mein Denken, und wie es sich in den letzten Jahren verändert hat, reflektiere, dann bemerke ich, dass es nicht erst seit ein oder zwei Jahren, sondern schon viel, viel länger von einem Phänomen geprägt ist, das ich zurzeit sehr deutlich und auch ziemlich schmerzhaft verspüre:

Dem Vertrauensverlust.

Vertrauen ist eines der höchsten Güter, die wir in unserem Leben überhaupt erlangen oder geben können, Vertrauen als unverzichtbare Basis einer Beziehung, als Kitt, der die Liebe hält. Vertrauen aber auch als Vertrauen darin, dass der Müllmann morgen um zehn die Tonne geleert hat, dass der komische Typ da vorne nicht gleich auf mich zuspringt und mich angreift – all das eben, was Manfred unter „kulturelle Selbstverständlichkeiten“ subsumiert hat, hat auch etwas mit Vertrauen zu tun. Vertrauen auf die eigene Kultur und auf die Mitmenschen. Und nicht zuletzt gibt es ein Vertrauen darauf, dass die Denkgebäude, die man von den Eltern und Verwandten, den Lehrern und Trainern, den Dozenten und Kommolitonen, schließlich den Vorgesetzten und Kollegen und nebenbei immer den Politikern und Journalisten, vorgesetzt bekommt, letztlich ein ehrlicher Versuch der Weltbeschreibung sind, der die Funktion und die Fähigkeit hat einem bei der Bewältigung des Lebens zu helfen.

Ihr versteht mein Problem?!

Bei mir fing es früh an, denn wie die meisten wissen verlor ich früh das Vertrauen in den religiösen Kontext, der für meine Familie eine sehr große Rolle spielte (und noch heute spielt). Das half mir – vermeintlich – nicht auf die Indoktrination in der Schule hereinzufallen.

Leider setzten sich trotzdem gewisse Dinge fest.

Templer hat ja jüngst die Sache mit den Kreuzzügen wiederaufgenommen. Unser Bildungssystem schafft es tatsächlich, die islamische Expansion in die christlichen Gebiete (von Griechenland bis Lybien – alles einstmals christlich!!!) vollständig auszublenden. Ich habe auch noch niemanden getroffen, der gesagt hätte: Nein, nein, unser Geschichtslehrer hat immer darauf hingewiesen! Nein, alle zusammen reden sie nur über die bösen, bösen Kreuzzüge.

Ich habe mal so eine Serie von kleinen Essays geschrieben, mit dem Titel „Irrtümer des Kairos“, in denen ich zugebe, dass ich auf grüne, rote und PI- Lügen hereingefallen bin, Ich muss der Ehrlichkeit halber ergänzen, dass ich früher noch viel mehr Blödsinn geglaubt habe:

Ich habe geglaubt wir lebten in einer Demokratie, in einer „offenen Gesellschaft“, die es wert wäre gegen böse Ideologien zu verteidigen, ich habe gedacht unsere Politiker wären zwar ein wenig doof und feige, aber keinesfalls böse, hinterhältige Verräter,

Vor allem habe ich auch auf den kulturellen „Überbau“ der griechischen Hochphilosophie, der wissenschaftlichen Revolution und schließlich der Aufklärung vertraut – und bin herbe enttäuscht worden.

Ich fühle mich diesem Denkgebäude noch immer verpflichtet, aber wirklich jeder, der sich heute noch als Aufklärer oder Wissenschaftler gebärdet, trägt diese Attribute nur wie ein Korsett, das seinen relativistischen Wohlstandsbauch verhüllen soll.

„Wissenschaftler“ und „Aufklärer“ sind diejenigen, die noch verblendeter sind als alle Fanatiker und Ideologen zusammen.

Denn sie wissen nicht, dass sie einer Ideologie anhängen, sie denken, das wären alles Selbstverständlichkeiten.

Wir müssen tatsächlich alles, wirklich alles, was wir gelernt haben, infrage stellen.

Für viele ist das eine fast unlösbare Aufgabe. Gewohntes ist angenehm. Als Philosoph jedoch genieße ich den Schmerz, den die Sonne beim Heraustreten aus der Höhle verursacht…

Hier die erwähnten „Irrtümer“ (entstanden im Dezember 09) Den Artikel über den PI- Irrtum findet ihr hier:

Irrtümer des Kairos, Part I

Selbstkritik bedeutet sich einzugestehen, dass man unrecht haben kann. Vielen Menschen fällt das sehr schwer, nicht nur Fanatikern, sondern auch ganz „normalen“.

Dass man sich geirrt hat ist schwer zuzugeben, aber unbedingt notwendig, wenn man gedanklich weiterkommen will. Also macht Kairos mal den Anfang:

– Ich habe mich geirrt als ich in den Ruf nach der Abschaffung der Atomkraft einstimmte. Ich dachte, die Risiken überwögen den Nutzen dieser Technologie und ihre Kritiker würden das auch so sehen. Ich dachte, es gäbe realistische Alternativen zur Kernkraft.

Aber den Kritikern der Kernenergie geht es nicht darum die Bevölkerung vor den Risiken dieser Technologie zu schützen, sie sind an einem wissenschaftlich fundierten Beweis dieser Risiken nicht einmal interessiert. Alles, was sie wollen, ist Angst sähen, sie glauben an die Apokalypse, an den grünen Klimagott.

Nach einer privaten Anfrage von mir zu einer bestimmten Studie arbeiteten alle Bundesbehörden tadellos und sehr zuvorkommend daran, meine Bedenken auszuräumen, wissenschaftliche Berater beantworteten jede noch so dumme Frage meinerseits ausführlich per Mail. Von Seiten der Kritiker hörte ich immer nur, diese Leute würden lügen, als ich dort anfing nach Fakten und Belegen zu fragen erhielt ich keine Antworten mehr. Seitdem bin ich endgültig überzeugt, dass es der gesamten grünen Bewegung nie um die wissenschaftliche Erforschung von Einflüssen des Menschen auf die Umwelt gegangen ist, sondern um blinden Alarmismus. Sie wollten den Menschen Angst einjagen, damit diese die Politiker dazu bewegen, Geld für Umweltprojekte bereitzustellen – Geld, welches am Ende den Umweltalarmisten als Einkommen diente.

Wie vielen von ihnen ihre Heuchelei klar ist und wie viele wirklich an den Schund, den sie verbreiten, glauben, kann ich nur schätzen.

Einigen Ökofaschisten soll die Vorstellung gar Spass machen, dass „die Lichter ausgehen.“ Aber wie sagte Popper: „Wir können nicht einfach zurück auf die Bäume! Wenn wir das wollen, dann müssen wir den ganzen Weg gehen und wieder zu Bestien werden!“

Irrtümer des Kairos, Part II

Selbstkritik heißt zuzugeben, dass man sich irren kann.

Ich habe mich geirrt. Ich dachte früher, den „Linken“ gehe es darum, „soziale Gerechtigkeit“ zu schaffen. Unter soziale Gerechtigkeit verstand ich den Zustand, dass niemand hungern oder betteln muss, diejenigen die arbeiten einen angemessen Lohn dafür erhalten und die „Besserverdienenden“ und die Reichen solidarisch ihren Teil dazu beitragen, dass es für alle reicht.

Wie naiv ich doch war! Die Linken verstehen und verstanden schon immer unter „soziale Gerechtigkeit“, dass Reichtum von denen, die ihn erwirtschaftet haben an diejenigen umverteilt wird, die nichts dafür getan haben – besonders interessant dabei: Den Posten mit der größten Macht in dieser Utopie, den des Umverteilers, besetzten ganz selbstverständlich die Linken -bereit zu bestimmen, wem wieviel zusteht, wer ein Ausbeuter ist und wer ein Geknechteter…

Weil ich diesem Missverständnis (und einigen anderen) unterlag, versuchte ich bei Ausbruch der Finanzkrise eine öffentliche Veranstaltung auf die Beine zu stellen, in welcher Ursachen und Folgen derselben thematisiert werden sollten, unter anderem von Börsenexperten, Befürwortern eines bedingungslosen Grundeinkommens und so weiter. Mir wurde empfohlen die örtliche attac Gruppe ins Boot zu holen.

Die Anhänger von attac wollen aber nicht soziale Gerechtigkeit in dem Sinne, wie ich das verstand, schaffen. Die Anhänger von attac wollen auch nicht über Ursachen und Folgen der Finanzkrise und mehr oder weniger einfallsreiche Strategien zur Lösung der aufgeworfenen Probleme reden.

Attac will den Kapitalismus ausrotten. Jeder, der im Fernsehen ist oder schon mal an der Frankfurter Börse war ist ein Klassenfeind. Götz Werner ist ein Klassenfeind. Auf seinen Veranstaltungen predigt er immer nur, dass man bei dm einkaufen gehen soll und redet nie über sein Grundeinkommens- Konzept. Nie! Und ich bin der größte Klassenfeind in meinem 50 Euro Anzug und mit meiner Aktentasche. Ich weiß viel zu wenig über attac, um Berufsrevolutionär (=kein Faschist) zu sein. Bestimmt sehe ich auch hirnverbrannte Sendungen wie „Dr. House“, die nur dazu da sind die Bürger von der marxistischen Weltrevolution abzuhalten. Daher habe ich auch dafür zu sorgen, dass auf der geplanten Veranstaltung das dort redende attac Mitglied im Hintergrund ein „attac“ Banner gestellt bekomme. Außerdem müsse das attac Mitglied über alles reden dürfen, nicht nur über die Ziele von attac…

Die Organisation „attac“ gehört wegen verfassungsfeindlicher Tendenzen verboten!

Die Veranstaltung kam nicht zustande, nach meiner Begegnung mit der (hoffentlich) letzten Bastion des Stalinismus fehlte mir urplötzlich die Lust zur weiteren Organisation.

Die Linken, egal ob SPD, Grün, SED oder NGO (attac, mg…), sie alle eint der Hass auf die zivilisierte Welt, auf Menschen, die Waren austauschen statt Schüsse, auf eine Gesellschaft, die Menschen nicht nach ihrer Gesinnung, sondern nach ihrer Leistung bewertet. Diese Gesellschaft wollen sie vernichten und durch eine Diktatur ersetzen, in der sie die vernünftigen Herrscher sind, die im Namen der Vernunft alle Unvernünftigen terrorisieren dürfen.

In einer Gesellschaft, in der – so lehrt die Geschichte – so lange umverteilt wird, bis nichts mehr da ist zum Umverteilen und… moment mal, Dienstag, 21:10 Uhr… ich muss los, Dr. House fängt an.

Irrtümer des Kairos, Part III

Selbstkritik bedeutet zuzugeben, dass man sich irren kann.

Ich habe mich geirrt. In meiner Jugend träumte ich viel vom Atomtod, obwohl die Sowjetunion gerade zusammengebrochen war. Der Weltgeist holte den apokalyptischen Schrecken in der postkommunistischen Postapokalypse bei mir nach.

Ich las viel über Indianer und ihre innige Beziehung zur Natur. Ich las überhaupt sehr viel Schund in meiner Jugend.

Im Fernsehen sagten immer alle, dass die ganzen Schadstoffe das Leben auf der Erde bald unmöglich machen würden. Wir hatten BSE, Maul und Klauen Seuche und irgendwer hatte ausgerechnet, dass bald 40-50 % der Deutschen Alzheimer oder AIDS haben würden. Die Atomkraftwerke vor der Haustür strahlten und strahlten, die Mächtigen unternahmen gar nichts, um die Bevölkerung zu schützen. Als Tschernobyl explodierte war ich noch sehr jung, aber ich habe nie vergessen, wie die Angst umging, die Milch oder die Pilze könnten verseucht sein oder der Sand im Sandkasten.

Ich kam zu der Überzeugung, dass es um unsere Spezies nicht sehr gut bestellt sei und dass es besser sei, lieber keine Kinder in eine Welt zu setzen, die so nah am Abgrund daherschlitterte („der Untergang ist kein Ereignis, sondern ein Zustand, in dem wir leben“ dichtete ich damals).

Ich bin Atheist, Gott sei Dank und Gott sei Dank kam es anders!

Ich habe mich geirrt. Ich habe damals nicht durchschaut, dass diese ganze Panikmache ein raffiniertes Lügengespinst ist, gesponnen von Ökofaschisten und umgedrehten Rassisten, die nichts so sehr hassen wie ihr eigenes Volk und ihm daher ein Weiterleben nicht gestatten wollen.

Gott sei Dank habe ich mich doch für eine Familie entschieden, für das Vaterland und für die Freiheit.

Eingestellt von Kairos um 19:54 Diesen Post per E-Mail versendenBlogThis!In Twitter freigebenIn Facebook freigeben7 Kommentare:
eoSep 29, 2010 10:35 AM
Kairos,
Du bist, wie mir
scheint, auf eim guten Weg.
Das Selber-Denken ist das A und O –
sich die ‚Dinge‘ auf eine schlüssige Art klarzumachen,
daß ma von innen her überzeugt ist; und
dazu gehört auch immer mal
gefährlich zu denken.

Hier noch ein Apho von Eo,
also von mir.

Sich selbst bewußter machen –
das ist das Ziel und die Aufgabe
des freien Menschen.

Und noch was.
Die Feuerfarben im Titel
sind sicher nicht rein zufällig, oder ?!

Daher hier noch was zum Kucken
und zum Hören:

http://neue-spryche.blogspot.com/2009/12/schwarz-rot-blond.html

Grüße aus Berlin
vom Freestyle-Philosophen

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AnonymOct 4, 2010 04:38 AM
Als ein südlich des Weißwurstäquators angesiedelter Zeitgenosse muss ich allerdings feststellen, daß das Ausmaß und die Art der Verblendungen, denen man als junger Mensch aufsitzt, auch von der Stammeszugehörigkeit abhängt. Sprich, je weiter nördlich man blickt, desto sozialistischer, grüner, alternativer, kurzum nicht-konservativer ist der Bevölkerungsdurchschnitt. Das mag mit dem im Süden noch weiter verbreiteten Katholizismus zusammenhängen, aber meine persönliche Ansicht ist, daß es eine Frage der Mentalität ist.
Als provokativen Termininus möchte ich hier einfach mal den der „Saupreissn“ in den Raum stellen, der als böses Schimpfwort in bajuwarischen Breiten gegen einen Typus Mensch, bzw. ein Bündel von Eigenschaften firmiert.-
Gemeint sind damit jene Allüren von Anmaßung, Hochmut, Selbsteingenommenheit, Altgescheitheit, Besserwisserei, Wichtigheimerei, Herablassung, aber auch Verbissenheit, Überspanntheit, Fanatisimus, Prinzipienreiterei und Starrsinn.-
Von all diesen Negativattributen sind doch satte Überdosen bei den ganzen Linksgrünmukufemigender-ScharlatanInnen mehr als evident. –
Sollte der zunehmende Rot-Rot-Grün-Gradient nach Norden hin ergo bloßer Zufall sein ?? –
Früher zumindest gabe es im Süden noch eine schlichte, „geerdete“, gesunde Volksmeinung, die einen FJS hervorbrachte, der daher auch von vilen „überkandidelten Nordlingen“ heftig angefeindet und diffamiert wurde.

Um ein klein wenig perönlich werden zu dürfen:
(Sorry nicht als Affront gemeint)

Wächst man in NRW auf, ist es daher schwer den „klassischen Sozi-Märchen“, Öko-Legenden, Gutmenschen-Mythen und sonstigem „Progressiv-Konsens“ zu entgehen.

Daher Respekt und Anerkennung an den Blogbetreiber trotz des roten NRW-Nährbodens zu der jetzigen Gesinnung gefunden zu haben.

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TemplariiOct 5, 2010 06:26 AM
@anonym
„Das mag mit dem im Süden noch weiter verbreiteten Katholizismus zusammenhängen, aber meine persönliche Ansicht ist, daß es eine Frage der Mentalität ist.“

Und du meinst nicht das dies zusammenhängt? Ich mein den Katholizismus gibt es länger als es Bayern gibt.

Templarii

PS: Macht mit bei dem Infowar! Wir brauchen mehr Leute.

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hutlosOct 6, 2010 05:33 AM
„…Ökofaschisten und umgedrehten Rassisten…“

wer die schimpfworte des gegners übernimmt, hat den krieg schon verloren, nämlich den um die worte.
mir scheint, die „irrtümer des kairos“ bedürfen einer fortsetzung.

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KairosOct 6, 2010 08:31 AM
Ökofaschist passt genau. Umgedrehter Rassist ist allerdings eine unglückliche Formulierung, die ich so nicht mehr gebrauchen würde. Ich meinte auch nicht Kaukasophobie, sondern Autorassismus, Hass auf die eigene Rasse.

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KairosOct 6, 2010 09:37 AM
Zudem nimmt ja gerade eine „Übernahme der Worte“ dem Feind den Wind aus den Segeln. Nichts ist schlimmer für diejenigen, die den Terminus „Faschist“ als plumpe Propagandawaffe gebrauchen, als selbst zum Faschist gestempelt zu werden (in dem Falle sogar zurecht), nichts hat die Gutmenschen mehr aufgeregt als Wilders Vergleich des Koran mit „mein Kampf.“

Wenn Alice Schwarzer Jüdinnen, die Angehörige beim Holocaust verloren haben mit Goebbels vergleichen kann, dann darf Kairos sich ja wohl das Recht rausnehmen, Alice Schwarzer eine Denunziantin und ihre ganze Bande Femfaschisten zu nennen.

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AnonymOct 14, 2010 10:31 AM
Ein sehr schöner und treffender Text, in dem mich selber wiederfinden konnte. Gruß, Tanja K.

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